Dienstag, 27. März 2012

Zwiebelfärbung, diesmal auch auf Tuch

Hallo zusammen!

Ich habe im letzten Jahr ganz fleißig Zwiebelschalen gesammelt, um endlich mal wieder damit färben zu können. Vor allem anderen hier einen herzlichen Dank an Kristin, die hier säckeweise Schalen abgegeben hat. Ohne dich hätte ich noch länger gebraucht!

An sich kann man Zwiebel als 100%-Färbung machen, also gleichviel Schalen und Färbematerial. Ich habe die Schalen eine Stunde auskochen lassen und dann einen Großteil rausgelöffelt, weil ich sonst keine Wolle mehr in den Topf bekommen hätte. In jedem Zug war ein Stück Wollstoff (ca. 140x50cm) und zwei Stränge gesponnenes Garn.
Eigentlich wollte ich schlau sein und Energie sparen indem ich direkt beize. Das hätte bedeutet, dass ich das Alaun (wie immer gut 10% des Wollgewichtes) gleich in die Flotte mit reingeschmissen hätte. Beim ersten Zug habe ich das probier nur um festzustellen, dass Zwiebelflotte dabei ausflockt. Ich habe dann meine Wolle trotzdem reingeworfen und das Färben hat geklappt, wäre aber ungeflockt sicher dunkler geworden. Nach etwa einer Stunde Köchelzeit habe ich ein schönes orange erzielt.
Um eine Erfahrung reicher, habe ich die wolle für den zweiten und dritten Zug vorher wie gewohnt bei 10% und einer Stunde Kochzeit gebeizt.
Für den zweiten Zug habe ich die vorher rausgefischten Schalen nochmal ausgekocht und dann kam nach einer Stunde ein sehr schönes Gelb heraus. Den dritten Zug habe ich ganz ohne Schalen gemacht, habe ihn aber knapp zwei Stunden köcheln und über Nacht auskühlen lassen. Er ist doch intensiver geworden, als ich vermutet hatte.

Die Tuche waren mein erster Versuch Stoff am Stück zu färben (sicher nicht mein letzter!). Sie sind eigentlich ganz gleichmäßig geworden, ein bisschen fleckig vielleicht. Aber das ist so minimal, dass man es auf einem Kleidungsstück kaum sehen wird.

Was ich mit den Garnen anfange weiß ich noch nicht so genau, aber für die Stoffe gibt es einen klaren Plan: Hieraus sollen Klamotten für Alex werden. Eine Tunika für meinen kleinen Mann, die kann ich dann auf den Veranstaltungen über seine normalen Sachen drüberziehen und schon habe ich ein Mittelalterbaby.
Von den fertigen Sachen gibts dann natürlich auch Bilder.

Auf beiden Bildern von links nach rechts: Erster, Zweiter und dritter Zug.




Liebe Grüße, eure Lise.

Mittwoch, 14. März 2012

Neue Seite: Rüstzeug

Kleiner Hinweis: Wir haben eine neue Seite! Unter "Rüstzeug" findet ihr ab sofort auch Eindrücke unserer Arbeit auf diesem Gebiet.
Wenn ich weiter daran gearbeitet habe, werde ich es euch in einem Post mitteilen.

Liebe Grüße, eure Lise.

Montag, 12. März 2012

Tunika für besondere Anlässe

Hallo zusammen,

dieses Kleidungsstück möchte ich euch nicht vorenthalten: Die Tunika zur Silberhochzeit von Phils Eltern.
Wir haben sie extra für den Silberbräutigam genäht und nach seinen Vorstellungen gestaltet. Der Stoff ist ein sehr feiner dunkelblau-schwarzer Wollstoff, der in einem Mix aus Leinwand- und Fischgratmuster gewebt ist. Er ist wunderbar weich und sehr angenehm zu tragen.
Der Schnitt der Tunika ist wieder den selbe wie immer, aber sie wirkt trotzdem ganz anders.
Wir haben Kragen und Ärmel mit Kaninchenfell besetzt (für die Finger sehr anstrengend) und außerdem haben wir einen Ausschnitt mit "Unterhemd" angedeutet.
Die Perlenknöpfe sind nur Dekor und haben eigentlich keinen praktischen Sinn. Aber sie sehen gut aus ;)
Auf dem Fest kam die Tunika auch super an und Phils Papa hat sich sehr wohl gefühlt. Also alles richtig gemacht.

Hier mal mit Phil als Model




Liebe grüße und bis zum nächsten Mal, eure Lise.

Thorsberghose

Hallo zusammen,

heute zeige ich euch die neue Hose für Phil: Wir haben uns mal wieder an einer Thorsberghose versucht. Die alte Hose war auch schon nach diesem Schnittmuster genäht, hatte aber einige Macken. Das hauptsächliche Problem war, dass sie bei jeder großen Beinbewegung im Schritt gerissen ist. Inzwischen habe ich das Problem auch erkannt: Es fehlten Keile, um mehr Bewegungsfreiheit zu bekommen.
Dieses Problem haben wir behoben, jetzt gibt es Keile. Die Hose sitzt jetzt richtig gut, Phil kann sich bewegen ohne Angst haben zu müssen, dass er nur noch in Unterhose da steht.
Den oberen Teil der Hose habe ich angesetzt, um sicher zu gehen, dass auch alles richtig sitzt und um den Teil mit Gürtel bei Materialschwäche ggf. schnell ersetzten zu können.


Hier gut zu erkennen: Die Keile im Schritt für mehr Bewegungsfreiheit



Detail: aufgenähte Gürtellaschen aus Leder (mit brettchengewebtem Gürtel)


Ich hoffe es gefällt.
Liebe Grüße, eure Lise.

Freitag, 9. März 2012

Prinzessinnen-Garn

Hallo zusammen,

nachdem ich den ersten Kammzug aus der Ostereierfärbung versponnen habe, stellte sich mir die Frage: Was nun?
Der Farbverlauf ist schön gleichmäßig, und wenn ich das Garn mit sich selbst verzwirne wird es ja so durcheinander. Aber ich hab ja noch einen riesigen Ballen Kunstseidegarn hier (Ausschuss bei der Gobelinmanufaktur in Halle). Und da die Wolle ja eh schon so richtige Mädchenfarben hat wollte ich das gerne zusammen spinnen. 

Arbeitschaos

In meinem Kopf sah das super aus. Das Spinnen hat auch super geklappt, immerhin hab ich den Einzug am Spinnrad jetzt so eingestellt bekommen, dass es auch beim Zwirnen richtig einzieht. Aber das war ein Kampf.
Das Ergebnis hat mich überzeugt: Die Idee mit dem Seidengarn war super und das fertige Garn sieht jetzt noch mehr nach Mädchen aus, darum auch der Titel. Der Farnverlauf ist erhalten geblieben und durch die helle Seide glänze es jetzt richtig schön. 

Detail: Farbverlauf & Fasermix, bei Sonne sehr glänzend

Experiment: Maximalauslastung meiner Spule

Jetzt muss ich nur noch ein schönes Projekt finden, was ich mit dem Garn anstellen kann. Ich nehme gerne Ideen entgegen ;-)

Liebe Grüße, eure Lise.

Dienstag, 6. März 2012

Walnusschalen

Hallo nochmal!

Beim Durchgucken meiner Ordner habe ich noch eine Färbung entdeckt, die ich euch nicht vorenthalten möchte: Walnuss, gefärbt schon 2010 (die Wolle ist längst verarbeitet)

Das Schöne an Walnuss ist ja, dass man gar nichts weiter vorbereiten muss. Man verwendet die matschigen grünen Schalen und die haben schon so viel Gerbstoffe, dass eine zusätzliche Beizung der Wolle nicht nötig ist. Das spart Zeit. Auch mit Färbzeiten und Temperaturen kann man eigentlich nichts falsch machen: einfach alles in einen Topf werfen, mit Wasser aufkochen, Wolle dazu kochen, erwärmen oder ziehen lassen und fertig!
Außerdem gelingt die Farbe eigentlich immer, es entsteht mit ziemlicher Sicherheit ein schönes intensives Braun, dass dann in den nächsten Zügen immer heller wird. Den letzten Zug habe ich mit Eisensulfat entwickelt, aber das hat die Farbe eher "abgekühlt", das finde ich persönlich nicht sooo schön.


v.l.n.r.: 1 Zug, 2. Zug, 3. Zug mit Eisensulfat, im Original sind die Fraben etwas intensiver
Die einzige Sauerei ist das Auswaschen des Topfes nach dem Färben, denn der färbt ordentlich mit ;) aber man muss eben Opfer bringen.
Liebe Grüße, eure Lise.

Färben mit Ostereierfarben

Hallo zusammen!

In diesem Jahr bin ich endlich mal dazu gekommen, mit Ostereierfarben zu färben. Das hatte ich mir schon länger vorgenommen, aber wie das immer so ist... 
Für die Färbung habe ich die Färbeblättchen von Haitmann genommen. Zunächst habe ich die Farben wie angegeben angesetzt, allerdings immer vier Blättchen pro Farbe. Das Grün habe ich mit einem Blättchen Blau abgetönt, damit es nicht so schreiend wird.


Die Garne habe ich mir vorher schon zurecht gelegt. Und zwar: 
- 2 Stränge á 100g Neuseelandlamm-Kammzug
- 1 Strang á 100g graue Wolle (weiß nicht mehr genau, von welchem Schaf)
- 2 Knäule Sockenwolle (Schurwolle mit 25% Polyanteil), eins als Strang, das andere als Knäuel

Dann habe ich die Wolle nach Gutdünken mit den Farben eingematscht und dabei schöne Farbverläufe gemacht. Einen der Neusselandlammstränge habe ich vorher mit sich selbst verflochten. Bin gespannt, was sich beim Spinnen aus diesem gescheckten Garn ergibt.
  
Immer, wenn ein Strang bunt genug war, habe ich ihn in Frischhaltefolie eingewickelt und für ca. 5 Minuten bei voller Power in die Mikrowelle gesteckt um so die Hitze zu erzeugen, die nötig ist um die Farben zu fixieren. Wider erwarten haben sich dabei keine Probleme ergeben. Ich war erst etwas skeptisch, ob das der Wolle so gut tut, aber es hat ja alles geklappt.
Die Sockenwolle, die ich als Knäuel gelassen hatte habe ich einfach in die Farben getaucht und sich voll saugen lassen. 

frisch eingewickelt
Blick in die Mikrowelle
Nach dem Trocknen zeigt sich, dass die Farben wirklich sehr schön geworden sind. Auch die Sockenwolle ist sehr farbintensiv. Allerdings wir die Wolle, die als Knäuel gefärbt wurde, nach innen immer heller. Das gibt einen schönen Farbverlauf, nicht nur von blau nach grün, sondern auch von dunkel nach hell. Ein schöner Effekt, den ich so nicht erwartet hatte.


Wollstränge
Sockenwolle
Hier sieht man den Verlauf von hell nach dunkel sehr gut


Fazit: ich werde auf jeden Fall noch Farben auf Vorrat kaufen und weiterhin damit färben. Es geht schön schnell und sauber und die Ergebnisse sind super. Und wenn wir mal ehrlich sind: So richtig sieht man den Unterschied zwischen Birkengelb und Ostereiergelb nicht ;-)

Liebe Grüße, eure Lise.

Halskette "Eisblumen"

Hallo zusammen!

Für das Flinkhand-Wichteln mit dem Motto "Eisblumen und Sterne" habe ich für meinen Wichtel eine Winikerkette gestaltet. Ich habe wieder meinen Basteldraht genommen, zusätzlich aber auch kleinen Glasblümchen in hellblau, und einen hübschen Verschluss.
Mir gefällt diese Kombination sehr gut, ich glaube meinem Wichtel auch.

Die gesamte Kette

Detail der Blümchen. Sie sind mit Draht nachträglich auf die Kette aufgebracht.

Detail Verschluss


Liebe Grüße, eure Lise.

Montag, 5. März 2012

Ein neues Zuhause für Lise-im-Wollwahn

Hallo zusammen,

nach längerer Unzufriedenheit mit meinem alten "Vermieter", habe ich mich zu einem Umzug entschlossen.
Ich habe alles frisch renoviert und mich nach meinen Vorstellungen eingerichtet. Meine alten Möbel haben einen neuen Platz gefunden (ihr könnt zur Abwechslung mal wieder die alten Beiträge als erste sehen) und ich bin zuversichtlich, dass viel Neues hinzu kommen werden.
Also ich hoffe ihr findet weiterhin den weg in meine bescheidene Bleibe und habt ein bisschen Spaß daran, bei mir zu stöbern.

Liebe Grüße und bis bald! Eure Lise.

Zwiebelschalen

Hallo!

Ich habe mich heute am Färben mit Zwiebelschalen probiert. Zuerst die ganzen Schalen etwa zweieinhalb Stunden leise vor sich hinkochen lassen und dann die gebeizte Wolle (15% Alaun, Kochzeit etwa eine gute Stunde) dazu.
Die ganze Bude hat zwar ein wenig nach faulen Eiern gerochen (wie kommt das??), aber der Erfolg ist es wert.
Nach knapp drei Stunden Kochzeit hatte ich einen schönen satten Orangeton.


Den zweiten Zug habe ich am Folgetag angesetzt. Wie erwartet ist es ein schöner Gelbton geworden. Leider sind die Fotos nicht so toll, aber der Farbton ist eher ein Goldgelb.


Leider konnte ich keinen dritten Zug ansetzten, ich hatte nicht genug Wolle... Aber was nicht ist, das kann ja noch werden.

Liebe Grüße, eure Lise

Teppich von Bayeux

Hallo!

Ich möchte euch heute meine kleine Interpretation des Teppichs von Bayeux vorstellen.
Ich habe seit Anfang Dezember daran gearbeitet. Die Größe des Stückes auf dem Bild entspricht der eines A4 Blattes. Ich habe den Klosterstich benutz (wie das Original). Das Gute daran ist, dass man nur auf der Vorderseite die Flächen ausfüllt, während auf der Rückseite nur Punktreihen zu sehen sind. Die Begrenzungen sind der ganz normale Steppstich.

Sorry wegen der Qualität. schlechte Kamera...

Liebe Grüße, eure Lise

Holunderbeeren und Möhrenkraut

Hallo zusammen!

Ich möchte euch auch den ersten Färbeversuch vorstellen, den ich gewagt habe. Letztes Jahr im Sommer habe ich mit Christine zusammen nämlich schon das erste Mal gefärbt.
Als Färbegut haben wir handgewaschene, noch unkardierte Schafwolle genommen. Wir haben es mit etwa  15% Alaun vorgebeizt (hatten nur ne ungenaue Küchenwaage), und dann etwa zwei Stunden kochen lassen.
Wir haben es zuerst mit Möhrenkraut versucht, weil das so schön einfach zu bekommen ist.
Nachdem das Kraut etwa eine Stunde kochen durfte haben wir es durch ein Tuch gedrückt um es später wieder mit in den Topf zu hängen. Eine Kontaktfärbung war uns zu heikel, weil wir das Möhrenkraut kleingeschnitten hatten. Nicht, dass dann die ganzen Fussel in der Wolle hängen... Nach etwa 2 Stunden Kochzeit haben wir die erste Hälte der Wolle rausgenommen und zum Trocknen in die Sonne gestellt. Die Farbe hier ist ein hübsches hellgrün geworden.
Die andere Hälfte durft nach kurzer Pause noch weiterbaden. Um noch einen anderen Farbton zu erhalten haben wir jetzt in die Flotte ein wenig Eise-II-Sulfat gegeben. Die Farbe ist ziemlich dunkel geworden.

Als dieser Versuch abgeschlossen war haben wir einen Spaziergang gemacht und schau! Die Hollerbeeren waren überreif. Und gleich rein damit in den Topf! Erst haben wir alle Stiele entfernt, das war eine ganz schöne Sauerei, aber wir haben ja einen Hof... Auch hier haben wir das bekannte Handlungsmuster angewendet: Erst die Beeren etwa 2-3 Stunden kochen lassen, die Beeren rausfischen (also einen anderen Topf unterstellen, und durch ein Tuch abgießen) und dann die Beeren in ein Tuch gebunden wieder mit in den Topf hängen.
Mit der Wolle nochmal 2 Stunden leise köcheln lassen. Das Ergebnis hier war ein Dunkellila, das nach dem Trocknen in der Sonne nachgedunkelt ist. Aber nicht sehr schlimm.

normaler Farbton


entwickelt mit Eisensulfat

Lila mit Hollerbeeren

Wir haben dann die bunte Wolle kardiert und versponnen. Von allen drei Farben ist nur eine kleine Menge gefärbt, da wir ja nur die ersten Schritte auf dem Gebiet des Färben machen wollen.

Wir haben außerdem noch versucht die Farben mit Essis zu fixieren, aber ich habe inzwischen gehört, dass das gar keinen Effekt hat. Hat zumindestens auch nicht geschadet :-)
Liebe Grüße und vielen Dank nochmal an dich, Christine!

Liebe Grüße, eure Lise

Die Geisha

Hallo!

Ich will euch noch den ersten Versuch einer Stickerei zeigen. Als Vorlage diente ein Holzschnitt von Shiro Kasamatsuvon (ca. 1960). Und das habe ich daraus gemacht : 



Ich habe Leinengarn und Kunstseide benuzt, also die hellen Stellen im Kimono ist Kunstseide. Der Stich ist am Rand ein Steppstich und ausgefüllt ist es mit Klosterstich.

Liebe Grüße, eure Lise.

Merino-Seide-Mix trifft Zwiebel

Hallo zusammen!

Neulich habe ich in einem Filzladen bei uns Merinowolle mit eingemischter Seide entdeckt. Da musste ich einfach zuschlagen und probieren wie sich das spinnt. Hat alles wunderbar geklappt.
Aber das Ergebnis spricht für sich: Das Rot glänzt wunderbar dezent und ist super weich. Verzwirt mit meinem zweiten Zug Zwiebelfärbung sieht das jetzt so aus:





Ich habe davon zwei Stränge à 100g gemacht.
Die Farben ergeben zusammen einen schön geflammten Eindruck

Liebe Grüße, eure Lise.

Phrygische Mütze

Hallo!

ich habe eine Auftragsarbeit genäht: eine phrygische Mütze für Christoph.


Detail Borte

Ich habe braunen Wollstoff benutzt und gefüttert ist das gute Stück mit grünem Leinen. Verziert habe ich die Mütze mit einer Brettchenborte in Grün, Braun und Hellgelb (Bild ist im unteren Bereich in einer Nahaufnahme). Den Zipfel habe ich festgeheftet, damit er sich nicht aufstellt. Sonst sieht man ein bisschen albern aus... Alles in allem (mit Weben) habe ich gut 5 Stunden gebraucht.

Liebe Grüße, eure Lise

Blutbirke

Halllo zusammen,

nachdem ich auf dem Grundstück meiner Eltern eine Birke mit roten Blätter entdeckt hatte, hat mich die Experimentierwut gepakt. Die Birke entpuppte sich als Blutbirke (Betula pendula 'Purpurea').
These:
Wenn grüne Birkenblätter gelb färben, dann färben rote Birkenblätter bestimmt grün (so wie rote Zwiebelschalen).
Versuch: 
Ich habe aus 60 Gramm Blättern meine Flotte angesetzt. Kochzeit war hier etwa eine Stunde.
Im ersten Zug hatte ich 25g Wolle, im zweiten auch und im dritten Zug waren es etwa  30g Wolle. Alles an Wolle war mit 15% Alaun etwa eine Stunde im Beizbad.
Den ersten Zug habe ich etwa eine Stunde gekocht, den zweiten auch. Den dritten Zug hatte ich etwa 45min auf dem Herd. hierbei habe ich aber auch einen glatten Teelöffel Eisen-II-Sulfat dazugegeben.
Ergebnis: 

v.l.n.r: erster Zug, zweiter Zug, dritter Zug mit Eisensulfat
Gleich nach dem Ausspülen waren die Farben noch etwas gedeckter. Durch das Trockenen über Nacht sind sie nochmal viel viel leuchtender geworden.
Das Ergebnis hat mich selber auch überrascht, aber ich bin sehr zufrieden. Mal sehen, ich denke das werde ich wiederholen.

Liebe Grüße, eure Lise. 

Fliederblüten

Hallo!

nachden mein Experimentiergeist geweckt worden war, und nachdem ich ich Flinkhandforum mit orkakelt habe, ob Fliederblüten wohl färben, habe ich mich an den Versuch gewagt.
Ich hatte gut 150g Blüten (einen Tag alt, leicht welk), die ich etwa eine Stunde zur Flotte gekocht habe. Ich habe zwei Züge mit je 50g Wolle gefärbt. Beide Stränge mit 15% Alaun eine Stunde gebeizt. Im ersten Zug habe ich ohne alles etwa eine Stunde gefärbt, der zweite Zug  hatte etwas Eisen-II-Sulfat dazu und etwa eineinhalb Stunden Zeit. Dabei immer leise köchelnd. Dann habe ich das alles über Nacht auskühlen lassen.
Das Ergebnis ist nicht sooo berauschend. Ich hatte, wenn überhaupt, mit einem blassen gelb gerechnet. Entstanden ist eine Farbe, die sich irgendwo zwischen grün-blau-blassgrau bewegt. Der zweite Zug ist etwas dunkler, aber auch nicht so doll.



Fazit: Flieder sieht am Baum einfach schöner aus. 
Liebe Grüße, eure Lise.

Kammweben: erste Erfahrungen

Hallo!

nachdem ich ja in der letzten Zeit hauptsächlich gefärbt habe, wollte ich auch was aus den schönen Garnen machen. Da ich einige einheitliche dünne Fäden da hatte, habe ich mich zum Kammweben entschlossen.
Ich habe zwei Grüntöne (1. und 3. Zug Blutbirke) und Gelb (2. Zug Zwiebelschalen) benutzt. Eben die Garne, die ich vorher gefärbt und gesponnen hatte. An dem Bändern ist sozusagen alles Handarbeit.
Hier das Ergebnis (In echt leuchten die Farben ein bisschen mehr, aber auf Fotos ist ja immer schwierig):



Die Bänder finden als "Schnürsenkel" für Phils Beinlinge Verwendung. Daher sind sie auch so dünn (knapp 1cm). Das Weben an sich hat gar nicht lange gedauert, durch das Kammweben geht es ganz schnell.

Liebe Grüße, eure Lise.

Lederschuhe (Bronzezeit)

Hallo zusammen!

Ich habe mir die Zeit genommen und ein Paar Lederschuhe genäht. Das Schnittmuster wurde nach eisenzeitlichen Funden rekonstruiert, aber die Form der Schuhe ist sehr langläufig und in minimal abgewandelter Form während des gesamten Mittelalters zu finden.
Als Material diente 1,5mm starkes Leder in dunkelbraun. die Oberfläche des Leders ist etwas glänzend, aber beim Tragen gibt sich das bestimmt.
Der Schuh ist aus einem Stück gefertigt und nur an der Front un im Fersenbereich zusammengenäht. Vorne habe ich dabei Wendenäht benutzt, das heißt, dass die Naht an sich innen liegt. Damit kann sie nicht durchgelaufen werden und diese Technik bietet eine höhere Wasserundurchlässigkeit. Hinten liegen die Ränder nebeneinander, aber durch das Hochklappen des Zipfel an der Ferse, wird auch hier ein Eindringen von Wasser und ein Durchscheuern der Naht verhindert.
Die Naht auf dem Spann des Fußes kaschiere ich mit brettchengewebter Borte. Dabei habe ich (wie immer) reinen Leinengarn benutzt und ein einfach Muster gewählt, welches sich aber durch die Farbigkeit gut von Leder abhelbt.




 Liebe Grüße, eure Lise.

Krapp - der erste Versuch

Hallo!

Schon vor einer Weile habe ich zusammen mit Christine das Krappexperiment gewagt.
Wir hatte 100g Krappwurzeln in Stückchen. Wie in den diversen Anleitungen vermekrt, habe wir das ganze einen Tag vorher eingeweicht und dann noch ein bisschen kleiner zerbrochen.
Zum Färben hatten wir je 100g Wolle pro Zug vorbereitet. Ich hatte die Wolle schon zwei tage vorher gebeizt (15% Alaun, eine Stunde Kochzeit) und dann feucht gelagert. Das soll ja die Intensität der Farbe erhöhen.
Wir haben alles nach Anleitung gemacht, hatten einen großen Topf und ein kleine Heizplatte, damit die Temperatur nicht über 60 Grad steigt.
Trotzdem haben wir kein Krapprot sondern mehr sowas wie ein Orangerot bekommen. Und dummerweise waren sie Stränge ein wenig zu eng gebunden, sodass wir auch unfreiwilliges Batik hatten. Aber alles halb so wild, hier das Ergebnis:




Ach ja, das Rosa ist entstanden, als wir einen ungebeizten Stang beizen wollten, aber den Topf, in dem der Krapp eingeweicht war, nur ausgespült, nicht aber ausgescheuert hatten. Irgendwie find ichs super!
Außerdem hatten wir auch ein Seidentuch mit im ersten Zug. Laut der Anleitung wird Krapp auf Seide wohl kupfer... naja, es ist zumindestns eine rotähnliche Farbe rausgekommen.



Insgesamt waren wie sehr zufrieden und haben jetzt ein bisschen Erfahrung, auf die wir das nächste Mal zurückgreifen können.
Liebe Grüße, eure Lise.

Möhrenkraut

Hallo zusammen,

nachdem meine Topfe eine Weile kalt waren, habe ich es am vergangenen Wochenende geschafft, mal wieder eine Färbung auszusetzten.
Diesmal wieder mit Möhrenkraut (Bezugsquelle ist inzwischen standatmäßig das Pommernlädchen am Reileck - vielen Dank an dieser Stelle!).
Ich habe 100g doppelt verzwirne Wolle und 100g unversponnene Wolle im Kammzug (Neuseeländisches Lamm) gefärbt. Beize war bei beidem 15% Alaun, und dann zum Färben 100g Kraut. Kochzeit bei Beize und Droge war eine Stunde, zum Färben dann die Wolle ein einhalb Stunden leise köcheln lassen.
Diesmal keine Kontaktfärbung, sondern das Kraut im Färbertuch. Die Rohwolle ist der zweite Zug, hier hatte ich mit einem bisschen Eisensulfat nachgeholfen, das Grün ist weniger gelbstichig geworden.
Hier das Ergebnis:





Das ganze war ein Heidenspaß, weil es draußen eh schon an die 32°C hatte... aber wenn einen die Färberwut überfällt... Was soll man machen?
Liebe Grüße, eure Lise.

Buchumschlag mit Codex Manessa

Hallo zusammen!


Schon vor einer Weile habe ich angefangen ein einzelnes Motiv aus dem bekannten und beliebten Codex Manessa (auch: manessische Liederhandschrift) zu sticken.
Die Stickerei ist  8,3x14,7cm groß und findet Verwendung als Deko für einen Buchumschlag.
Der Untergrund: dünnes, weißes Leinen
Das Material: bunte Leinengarne (Gobelinmaufaktur Halle) und Kunstseidefäden


Detail 

Liebe Grüße, eure Lise.

Pferdchen aus Craiova

Hallo zusammen,

das Motiv habe ich auf einer Tatoo-Vorlagen-Seite gefunden, es handelt sich im Original um eine durchbrochene Schmuckplatte aus dem Fundkomplex von Craiova.
Ich habe selbstgesponnene Wolle (Rot und das Geld der mittleren Rosette), sowie Restbestände aus dem Keller meiner Omi genommen.
Sie Stickerei ist im halten Klosterstich und im Steppstich ausgeführt. Der grüne Rand ist im Kettstich gehalten. Ich hoff es gefällt.


Rückseite. hier gut zu sehen: Der Klosterstich ist materialsparend

Liebe Grüße, eure Lise.

Neue Schuhe für Lisi

Hallo Zusammen!

Nach der letzten Saison hatten meine alten Schuhe einen kleinen Unfall und mussten ersetzt werden.
Bisher trug ich ja Schuhe mit einem bronzezeitlichen Schnittmuster, sie sind einem anderen Post zu sehen.
Meine neuen Schuhe sind nach einem Muster genäht, das unter anderem in Ribe gefunden wurde. Ribe datiert in die 750er Jahre n.Chr. Ist also näher am Zeitraum meiner Darstellung dran. Allerdings muss man sagen, dass diese Schuhe chronologisch nicht sehr empfindlich sind und daher eigentlich in allen frühmittelalterlichen Zeiten getragen werden können.



Die Sohle ist mit einer Wendenaht eingesetzt und vorne liegen die beiden Lederkanten einfach übereinander. Ich habe eine Sattlernaht verwendet. Der Knebel seitlich besteh aus Leder und ist mit dem Oberleder verbunden.
Beim Material handelt es sich um Elchleder, 1,5mm, sehr weich und felxibel.

 Liebe Grüße, eure Lise.

Kämpfer aus dem Stuttgarter Psalter

Hallo zusammen!

schon im Dezember 2010 habe ich dieses Bildchen gestickt:


Es handelt sich um ein Detail aus einer Kampfszene des Stuttgarter Psalters (ca. 820-830 n.Chr.)
Meine Stickerei ist mit Leinengarn auf Leinengrund ausgeführt und ca. 5cm hoch. Es ist die Zier für einen Taschendeckel.
Die Umrisslinien sind im Steppstich gestochen, für die Flächen habe ich den Plattstich verwendet. In der Arbeit ist die Rückseite mit Stoff verblendet.

Liebe Grüße, eure Lise.

Gürteltasche

Hallo zusammen!

Für eine Wichtelaktion im Flinkhandforum habe ich eine kleine Gürteltasche genäht, von ca. 20x15cm Kantenlänge.
Ich habe dazu ein hellbraunes Kaninchenfell, dunkelblaues Leinen und Tonperlen verwendet.
Die Tasche ist innen mit dunkelblauem Leinen gefüttert und der gleiche Stoff ist auch der Deckel.
Die Perle zum Verschließen und die kleinen Bommeln an dem Bändchen habe ich selbst gedreht. Das Bändchen ist in einem ganz einfachen Fingerloopmuster mit dunkelblau und pastelgelb.
Auf der Rückseite beindet sich eine Schlaufe, damit man die Tasche am Gürtel befestigen kann. Die Größe habe ich so geplant, dass alle wichtigten Kleinigkeiten (zum Beispiel: Feuerzeug, Pflaster, Bändchen, ein Schokoriegel, der Notgroschen etc.) Platz finden. Die Nähte sind innen alle im Sattlerstich, nur der Deckel ist aus dekorativen Gründen mit den steppstich genäht.


Ich hoffe das gute Stück wird der Trägerin viel Freunde bereiten und lange halten.
Liebe Grüße, Eure Lise.

Gürtelgehänge

Hallo zusammen!

Für das Wichteln im Flinkhandforum habe ich ein Gürtelgehänge von ca. 15cm Gesamtlänge gemacht.
Es besteht aus einer zentralen Lederscheibe, mit einem punzierten Muster. Unten folgen zwei Glasperlchen in gelb und grün, dann mehrere Kaurischnecken. Diese sind zum einen schütz gegen den Bösen Blick und zum anderen ein Symbol für Fruchtbarkeit.


 

Ein Detail des Lederplättchens:

Liebe Grüße, eure Lise.

Schmuckset "keltische Knoten"

Hallo zusammen!

Ich möchte euch ein Schmuckset zeigen, dass ich Dank eines Workshops aus dem Flinkhand-Form-Treffen machen konnte. Dort habe ich die Anletiungen zum knüpfen von keltischen Knoten bekommen. Die Knoten waren am Samstag schon fertig, heute habe ich alles in Schmuck "verwandelt".
Die Kette hat eine Gesamtlänge von 28cm. die Perle hänge also knapp unter den Schlüsselbeinen (zumindest bei mir).
Die Ohrringe sind mit 8cm relativ lang.
Das Material ist gefärbes Ziegenleder und Schmuckangänger (z.T. nickelfrei).




Nach der Fertigstellung als Schmuckset mit allen Verschlüssen etc.



 Liebe Grüße! Lise.